Dornhausen

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Dornhausen ist nach seinem Namen zu schließen eine fränkische Siedlung. Urkundlich war der Ort erstmalig im Jahr 1223 erwähnt. Früher scheint er größer gewesen zu sein.

"Ein in dem Bezirk des Oberamts Gunzenhausen anderthalb Stund weit von dieser Stadt, an einem sich in die Altmühl ergießenden Bächlein gelegenes Dorf, worinnen eine dem Decanat zu gedachtem Gunzenhausen immatriculierte Kirche, Pfarr und Schul, dann eine starcke besagtem Oberamt angehörige Gemeinde anzutreffen...", so lauten die Aufzeichnungen des hochfürstl. brandenburgisch-onolzbachischen Archivrats Gottfried Stieber in seinen "Historischen und Topographischen Nachrichten" aus dem Jahre I76I über die Ortschaft Dornhausen.

Die Gemeinde Dornhausen darf als eine fränkische Siedlung bezeichnet werden. Ihr Name bedeutet wahrscheinlich "Häuser bei den Dornen". Urkundlich wird ein Herrieder Kanoniker Ulricus de Dornhausen im Jahre 1208 erwähnt, und zwar in Verbindung mit der Versetzung des Pfarrers Ulrich von Dornhausen nach Aha.

Aufzeichnungen aus dem 15. Jahrhundert lassen erkennen, daß die Ortschaft einst eine viel größere Ausdehnung als heute hatte, denn darin ist die Rede von einem der Stadt Gunzenhausen gehörenden Spitalhof, einer oberen und unteren Gemeindeschmiede, einem Wildmeisterhof, einem Badhaus sowie einem Burgstall, womit ein kleines Schloß gemeint war, das einst den Herren von Altheim und später den Herren von Pfalzpoint gehörte. Die genannten Liegenschaften sind vermutlich in dem großen Krieg zwischen dem Markgrafen Friedrich von Brandenburg-Onolzbach und dem Herzog Ludwig dem Bärtigen von Ingolstadt, der das untere Altmühltal und den Hahnenkamm schwer in Mitleidenschaft zog, zerstört und nicht wieder aufgebaut worden.

1589 ging Dornhausen in den Besitz der Markgrafen von Ansbach überNeues Unheil brachte der Dreißigjährige Krieg. 1631 und 1633 hielten kaiserliche Truppen das Dorf besetzt und sogen es vollständig aus. 1635 sind zwei Kinder buchstäblich verhungert aufgefunden worden und 1647, kurz vor Kriegsende, wurde die Gemeinde aufs neue gebrandschatzt. Die wenigen noch vorhandenen Einwohner — viele waren an der Pest gestorben—flohen in die Wälder. Nur zwei Kinder blieben, absichtlich oder unabsichtlich, zurück. Sie fielen einem im Dorf ausgebrochenen Feuer zum Opfer. Jahrzehnte dauerte es, bis nach Beendigung der Feindseligkeiten Dornhausen sich wieder bevölkerte, vor allem durch die einwandernden Österreicher.

Das erste Gotteshaus ist wahrscheinlich die vor dem Dorf gelegene St.-Michaels-Kapelle gewesen. I45I bekam die Gemeinde eine neue Kirche, die St. Georg geweiht wurde. 174I wurde sie nach den Plänen des markgräflichen Hofbaumeisters Johann David Steingruber völlig umgebaut und 1795 nach Westen zu um ein Joch verlängert.

Ein Schulhaus soll Dornhausen schon in verhältnismäßig früher Zeit besessen haben. 1763 erbaute man aus Mitteln der Kirchenstiftung ein neues Schulhaus und 1834 wurde die Schule in ein anderes Gebäude der Kirchenstiftung verlegt. Da dieses Haus 1933 verkauft wurde, einigten sich die politischen Gemeinden Dornhausen und Wachstein auf einen gemeinsamen Schulhausbau, der am südöstlichen Ortsrand erstellt wurde.

Aus der langen Reihe der Dornhausener Geistlichen ragen besonders hervor der Nürnberger Lorenz Schmaußer, der die Lehre Luthers einführte, der Magister Johann Nikolaus Ammon aus Schwabach, der außerordentlich segensreich über so Jahre (1712] bis 1763) amtierte, sowie der Pfarrer und Volksschriftsteller Wilhelm Redenbacher, der 1837 als ein Opfer der reaktionären Politik des bayerischen Ministers Abel amtsenthoben und zu Gefängnis verurteilt worden ist; erst 1852 durfte er nach Bayern zurückkehren.

Die in unserer Gegenwart überall festzustellende Wandlung der dörflichen Struktur hat auch vor Dornhausen nicht haltgemacht und der Ortschaft mancherlei neue Akzente verliehen.

Daten & Fakten:

259 Einwohner